Was ist ein Zero-Day?

Ein Zero-Day bezeich­net eine Sicher­heits­lü­cke in einem Com­pu­ter­pro­gramm, die vom Her­stel­ler oder Ent­wick­ler noch nicht ent­deckt oder beho­ben wur­de. Das bedeu­tet, dass hacker die­se Lücke aus­nut­zen kön­nen, um unbe­fugt auf ein Sys­tem zuzu­grei­fen oder schad­haf­te Aktio­nen aus­zu­füh­ren, ohne dass der Soft­ware-Her­stel­ler dar­über Bescheid weiß.

Der Begriff „Zero-Day“ kommt daher, dass der Her­stel­ler kei­ne Zeit hat, die Lücke zu schlie­ßen, da sie an dem Tag ent­deckt wird, an dem sie aus­ge­nutzt wird. Es gibt also „null Tage“, um die Lücke zu behe­ben, bevor sie miss­braucht wird.


Ein ein­fa­ches Beispiel:

Stell dir vor, du hast eine Soft­ware, die von vie­len Leu­ten genutzt wird, z. B. ein Web­brow­ser wie Chro­me oder eine belieb­te App. Ein Angrei­fer ent­deckt eine Schwach­stel­le in die­ser Soft­ware, die es ihm ermög­licht, Daten zu steh­len, Schad­soft­ware ein­zu­schleu­sen oder sogar die Kon­trol­le über den Com­pu­ter des Nut­zers zu über­neh­men.

  • Vor der Ent­de­ckung der Schwach­stel­le: Der Angrei­fer kann sie nut­zen, um unbe­merkt Scha­den anzurichten.

  • Nach der Ent­de­ckung: Der Soft­ware­her­stel­ler wird schnell ein Update bereit­stel­len, um das Pro­blem zu beheben.

Solan­ge die Lücke jedoch unbe­kannt ist (also ein Zero-Day-Exploit vor­liegt), haben Angrei­fer freie Bahn, und es gibt kei­ne Mög­lich­keit für die Nut­zer, sich zu schüt­zen, da sie noch kei­ne Sicher­heits­ak­tua­li­sie­rung haben.


Wie funk­tio­niert ein Zero-Day-Angriff?

  1. Schwach­stel­le ent­deckt: Ein Hacker ent­deckt eine Sicher­heits­lü­cke in einer Soft­ware oder Hardware.

  2. Aus­nut­zen: Der Hacker nutzt die­se Lücke, um Scha­den anzu­rich­ten – z. B. indem er Schad­soft­ware ein­schleust oder sen­si­ble Daten stiehlt.

  3. Zero-Day-Exploit: Der Angriff basiert auf einer Zero-Day-Schwach­stel­le, weil der Soft­ware­her­stel­ler oder das Unter­neh­men noch kei­ne Lösung dafür gefun­den hat.

  4. Patch/​Update kommt: Wenn der Ent­wick­ler von der Schwach­stel­le erfährt, wird ein Update ver­öf­fent­licht, das den Feh­ler behebt (dies nennt man einen Patch).


War­um ist ein Zero-Day-Angriff gefährlich?

  • Unbe­merkt: Da der Soft­ware­her­stel­ler kei­ne Ahnung von der Sicher­heits­lü­cke hat, gibt es kei­ne Abwehr­maß­nah­men gegen den Angriff. Der Hacker kann daher viel Scha­den anrich­ten, ohne dass jemand es sofort bemerkt.

  • Schwie­rig zu ver­hin­dern: Nut­zer kön­nen nicht wis­sen, ob ihre Soft­ware von einer Zero-Day-Lücke betrof­fen ist, weil der Feh­ler noch nicht öffent­lich gemacht wurde.

  • Gerin­ge Zeit­span­ne: Sobald die Schwach­stel­le ent­deckt und beho­ben wur­de, kann der Angrei­fer nicht mehr so ein­fach zugrei­fen. Aber in die­ser Zeit kön­nen vie­le Gerä­te gefähr­det sein.


Wie schützt man sich vor Zero-Day-Angriffen?

  1. Sicher­heits­up­dates instal­lie­ren:
    Der wich­tigs­te Schutz ist, regel­mä­ßig Soft­ware-Updates und Patches zu instal­lie­ren. Vie­le Zero-Day-Angrif­fe pas­sie­ren, weil Nut­zer ihre Soft­ware nicht aktu­ell halten.

  2. Anti­vi­ren-Soft­ware und Fire­walls:
    Auch wenn Zero-Day-Exploits schwie­ri­ger zu erken­nen sind, kön­nen Sicher­heits­soft­ware und Fire­walls dabei hel­fen, ver­däch­ti­ge Akti­vi­tä­ten zu blo­ckie­ren.

  3. Sicher­heits­be­wusst­sein:
    Sei vor­sich­tig bei E‑Mail-Anhän­gen oder ver­däch­ti­gen Links, da vie­le Angrif­fe über Phis­hing oder Social Engi­nee­ring lau­fen, bei denen Angrei­fer ver­su­chen, dich zu täu­schen, damit du Schad­soft­ware ausführst.

  4. Back­up machen:
    Auch wenn du kei­ne Kon­trol­le über Zero-Day-Angrif­fe hast, kannst du sicher­stel­len, dass dei­ne wich­ti­gen Daten regel­mä­ßig gesi­chert wer­den, um im Fal­le eines Angriffs schnell wie­der­her­ge­stellt wer­den zu können.


Zusam­men­ge­fasst:

  • Ein Zero-Day ist eine Sicher­heits­lü­cke, die noch nicht bekannt oder nicht beho­ben wur­de, die aber bereits von Angrei­fern aus­ge­nutzt wer­den kann.

  • Solan­ge die­se Lücke nicht ent­deckt oder gepatcht wird, sind Nut­zer gefähr­det.

  • Zero-Day-Angrif­fe sind gefähr­lich, weil sie unbe­merkt und ohne Vor­war­nung statt­fin­den können.

  • Der bes­te Schutz gegen Zero-Day-Angrif­fe ist, regel­mä­ßig Soft­ware-Updates und Sicher­heits-Patches zu instal­lie­ren und ein gutes Sicher­heits­be­wusst­sein zu haben.