Was ist Vir­tua­li­sie­rung?

Vir­tua­li­sie­rung bedeu­tet, dass du vir­tu­el­le Ver­sio­nen von Din­gen erstellst, die nor­ma­ler­wei­se phy­sisch sind. In der IT geht es meis­tens dar­um, vir­tu­el­le Com­pu­ter oder vir­tu­el­le Maschi­nen zu erstel­len, die auf einem ech­ten Com­pu­ter lau­fen, als ob sie ein eige­ner, sepa­ra­ter Com­pu­ter wären.

Stell dir vor, du hast einen ein­zi­gen Com­pu­ter, aber dank Vir­tua­li­sie­rung kannst du auf die­sem Com­pu­ter meh­re­re vir­tu­el­le Com­pu­ter lau­fen las­sen – jeder mit sei­nem eige­nen Betriebs­sys­tem, Pro­gram­men und Dateien.


Ein ein­fa­ches Beispiel:

Stell dir vor, du hast ein gro­ßes Haus:

  • Nor­ma­ler­wei­se ist die­ses Haus ein ein­zel­nes Gebäu­de mit meh­re­ren Zimmern.

  • Mit Vir­tua­li­sie­rung könn­test du die­ses Haus so umbau­en, dass du meh­re­re klei­ne­re Woh­nun­gen im sel­ben Gebäu­de hast, aber jede Woh­nung funk­tio­niert wie ein eige­nes klei­nes Zuhau­se – mit eige­nem Ein­gang, eige­ner Küche und eige­nem Wohnzimmer.

    • Jede Woh­nung ist wie ein vir­tu­el­ler Com­pu­ter, der auf dem ech­ten Gebäu­de läuft (dei­nem ech­ten Computer).

Du kannst also meh­re­re „Com­pu­ter“ (vir­tu­el­le Maschi­nen) auf einem ein­zi­gen ech­ten Com­pu­ter betreiben.


War­um ist Vir­tua­li­sie­rung wichtig?

  1. Meh­re­re Sys­te­me auf einem Com­pu­ter: Du kannst ver­schie­de­ne Betriebs­sys­te­me wie Win­dows und Linux auf einem ein­zi­gen Com­pu­ter lau­fen las­sen, ohne dass du für jedes Betriebs­sys­tem einen eige­nen Com­pu­ter brauchst.

    • Bei­spiel: Du könn­test auf dei­nem Lap­top ein Win­dows-Pro­gramm lau­fen las­sen, wäh­rend im Hin­ter­grund eine Linux-Umge­bung für die Pro­gram­mie­rung läuft.

  2. Kos­ten­spa­rend: Anstatt für jede Anwen­dung oder jeden Ser­vice einen eige­nen Com­pu­ter zu kau­fen, kannst du meh­re­re vir­tu­el­le Com­pu­ter auf einem ein­zi­gen phy­si­schen Com­pu­ter lau­fen las­sen. Das spart Platz und Ener­gie.

  3. Sicher­heit: Wenn du Soft­ware aus­pro­bierst, die poten­zi­ell gefähr­lich sein könn­te, kannst du dies auf einer vir­tu­el­len Maschi­ne tun, die kei­ne Aus­wir­kun­gen auf dein ech­tes Sys­tem hat. Das ist beson­ders hilf­reich, um Viren­scans oder Expe­ri­men­te sicher zu testen.

  4. Ein­fa­che­re Ver­wal­tung: Bei gro­ßen Unter­neh­men ermög­licht die Vir­tua­li­sie­rung, vie­le Ser­ver oder Com­pu­ter ein­fach zu ver­wal­ten, da alles auf weni­gen phy­si­schen Maschi­nen läuft.


Wie funk­tio­niert Vir­tua­li­sie­rung?

Um es ein­fach zu erklä­ren, gibt es ein Pro­gramm, das auf dei­nem ech­ten Com­pu­ter läuft, und die­ses Pro­gramm wird ver­wen­det, um vir­tu­el­le Com­pu­ter zu erstel­len. Die­se Pro­gram­me nennt man Hyper­vi­so­ren.

Ein Hyper­vi­sor über­nimmt die Kon­trol­le über die Hard­ware des ech­ten Com­pu­ters und teilt sie in vir­tu­el­le Maschi­nen(VMs) auf.

  • Hyper­vi­sor Typ 1: Läuft direkt auf der Hard­ware des Com­pu­ters, ohne ein Betriebs­sys­tem dazwi­schen. Ein Bei­spiel ist der VMware ESXi.

  • Hyper­vi­sor Typ 2: Läuft auf einem bestehen­den Betriebs­sys­tem, das bereits auf dem Com­pu­ter instal­liert ist. Ein Bei­spiel ist Vir­tu­al­Box oder VMware Work­sta­tion.

Jede vir­tu­el­le Maschi­ne (VM) hat ihre eige­nen Res­sour­cen wie Spei­cher, Fest­plat­te und Pro­zes­sor und läuft wie ein sepa­ra­ter Com­pu­ter, obwohl sie auf dem ech­ten Com­pu­ter läuft.


Ein ein­fa­ches Alltagsbeispiel:

Stell dir vor, du hast eine Woh­nung, die du mit ver­schie­de­nen Far­ben und Deko­ra­tio­nen gestal­ten möch­test, aber du möch­test kei­ne neu­en Woh­nun­gen bauen.

  • Mit Vir­tua­li­sie­rung könn­test du dei­ne Woh­nung in meh­re­re Räu­me auf­tei­len, jeder Raum hat eine eige­ne Funk­ti­on (z. B. einer für Arbeit, einer für Spie­le und einer für Filme).

  • Jeder Raum ist wie eine vir­tu­el­le Maschi­ne, die du nach dei­nen Wün­schen ein­rich­test, aber alle tei­len sich das glei­che Gebäu­de (den glei­chen phy­si­schen Computer).


Zusam­men­ge­fasst:

  • Vir­tua­li­sie­rung bedeu­tet, dass du vir­tu­el­le Com­pu­ter auf einem ech­ten Com­pu­ter erstellst. Die­se vir­tu­el­len Com­pu­ter kön­nen wie eigen­stän­di­ge PCs mit ihren eige­nen Betriebs­sys­te­men und Pro­gram­men arbeiten.

  • Sie hilft dir, meh­re­re Sys­te­me auf einem Com­pu­ter lau­fen zu las­sen, was Platz und Kos­ten spart und mehr Fle­xi­bi­li­tät und Sicher­heit bietet.

  • Mit Hyper­vi­so­ren kannst du vir­tu­el­le Maschi­nen erstel­len, die Res­sour­cen wie Spei­cher und Pro­zes­sor mit dem ech­ten Com­pu­ter teilen.